Schmerz verstehen – Schmerz verändern: Zwei unvergessliche Tage mit Prof. Lorimer Moseley in Wien
- ursulawahl
- 12. Aug. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen

Im Juli 2024 hatte ich die besondere Gelegenheit, an einem einzigartigen Fortbildungs-Event im Bereich der Schmerztherapie teilzunehmen: Prof. Lorimer Moseley, einer der weltweit führenden Experten für chronische Schmerzen, war zu Gast in Wien.
Prof. Moseley, Lehrstuhlinhaber für Physiotherapie und Professor für klinische Neurowissenschaften an der University of South Australia, zählt zu den weltweit führenden Persönlichkeiten im Bereich der Schmerzforschung. Mit über 25 Jahren klinischer Erfahrung, Hunderten wissenschaftlichen Publikationen, Büchern und Vorträgen prägt er die moderne Sichtweise auf Schmerz – und das nicht nur in der Forschung, sondern auch direkt in der Praxis.
Schmerz ist veränderbar – wenn wir ihn verstehen
Die zweitägige Masterclass war eine intensive, aber zutiefst bereichernde Erfahrung. Rund 80 Teilnehmer:innen aus verschiedenen Gesundheitsberufen erlebten, wie Moseley mit wissenschaftlicher Tiefe, Humor und echter Leidenschaft Wissen vermittelte – von der Neuroplastizität des Gehirns bis hin zu konkreten Ansätzen in der therapeutischen Arbeit mit Menschen, die unter anhaltenden Schmerzen leiden.
Für mich persönlich waren seine Bücher und Vorträge schon längst eine wichtige Inspirationsquelle – vor allem in einer Zeit, in der ich selbst mit anhaltenden Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Das persönliche Erleben, dass Schmerz kein reiner Gewebeschaden ist, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren, hat mein Verständnis – und meine therapeutische Herangehensweise – grundlegend verändert.
Moderne Schmerztherapie: Mehr als reine Technik
Diese Fortbildung war voll gepackt mit fundiertem Wissen, tiefgreifender Neurophysiologie und – typisch Moseley – einer Prise Humor, die selbst komplexeste Inhalte leicht verständlich und einprägsam machte. Sie war zudem ein Aufruf zur Reflexion: Wie sprechen wir mit Patient:innen über Schmerz? Wie schaffen wir ein vertrauensvolles Umfeld, das Veränderung ermöglicht? Und wie nutzen wir das Wissen über die Plastizität des Nervensystems, um echte Fortschritte zu ermöglichen?
Ich bin dankbar, Teil dieser besonderen Veranstaltung gewesen zu sein – und freue mich darauf, das Gelernte in meine tägliche Arbeit zu integrieren und weiterzugeben.
Denn: Schmerz ist veränderbar – wenn wir ihn besser verstehen.
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